Montag, 27. Oktober 2014

Intermezzo

Gestern hatte ich einfach Lust, etwas schnelles zu nähen. Die neue Schnürbrust braucht einfach lange, aber ich habe jetzt mit den Tunneln auf der zweiten Hälfte begonnen.
Auf jeden Fall wurde es gestern ein einfaches Häubchen nach einem Schnitt von Kannik's Korner: "Woman's and Girl's Caps 1740-1820"
Ich habe mir die Handarbeit diesmal bis auf die Säume gespart, tragen will ich es zu einem noch zu fertigenden, einfachen Ensemble.




Freitag, 3. Oktober 2014

Die Hälfte ist geschafft...

Update am 13.8.15:
Fertig! - Nach fast einem Jahr!

Bei dieser Schnürbrust habe ich die Einfassung auch mit der Hand angenäht: Außen mit Saumstich, innen mit überwendlichem Stich. Außer den Verbindungsnähten zwischen den Einzelteilen ist sie komplett handgenäht.





                                            
Update am 1.8.15:
Beide Hälften sind geschafft!
                         



Heute habe ich von der ersten Hälfte der neuen Schnürbrust die letzten Tunnel genäht. Fehlen noch die Ösen, die Stäbe und die Einfassung.


Samstag, 13. September 2014

Die letzten Monate...

Endlich habe ich Zeit, die Ereignisse der letzten Monate zu zeigen.
Am 13.7.14 hatten wir die Eröffnung der Sonderausstellung "Mein Garten, mein Plaisir" im Porzellanmuseum und damit verbunden das Gartenfest "Zeitreise ins Rokoko - 250 Jahre Prinz-Georg-Garten", das mit etwa 45 historischen Darstellern, zum Teil Mitglieder der Gesellschaft für hessische Militär- und Zivilgeschichte, und ca. 2000 Besuchern, die trotz unbeständigem Wetter und zwei ordentlichen Regenschauern vorbeikamen, ein voller Erfolg wurde. Wir hatten ein schönes Programm mit dem Rokoko-Theater aus Mainz und Tänzern des Historischen Tanzkreis Bensheim. Es war anstrengend, aber es hat sehr viel Spaß gemacht!
Zu essen gab es natürlich auch etwas... Einen Post dazu findet man hier.





Am 9. und 10. August führte mein Weg zur "Zeitreise ins 18. Jahrhundert" in Schloss Eichenzell bei Fulda. Dort findet jedes Jahr  die größte Reenactmentveranstaltung dieser Epoche in Europa statt. Wer sich genauer darüber informieren möchte, kann dies auf der Seite des Veranstalters, der Gesellschaft für hessische Militär- und Zivilgeschichte, tun.
Hier hatte ich dann auch Gelegenheit, mein inzwischen fertig gewordenes Seidenkleid zu tragen. Für des Mantelet, das ich zwischendurch noch schnell genäht hatte, und die dazu gehörenden Handschuhe, war es definitiv zu warm. Weitere schöne Bilder von der Veranstaltung in Eichenzell findet man hier. In der Bildergalerie "Zeitreise in 18. Jahrhundert 2014 - Adel" sind sogar zwei Fotos von mir dabei   :-)
Das Seidenkleid trägt sich ganz wunderbar, man schwitzt nicht, friert nicht und der Seidentaft ist robuster, als ich es für möglich gehalten hätte. Das einzige, was ich bei Gelegenheit noch ergänzen werde, ist die Dekoration. Dafür hatte ich nicht mehr genug Stoff und es wird eine Aufgabe für den Winter werden.


Ich habe "Friedrich den Großen" getroffen ;-)

Der Schnitt für das Mantelet ist aus "Costume Close-up", die Anleitung von Marquise

Meine ersten komplett handgenähten Handschuhe

Ausblick:

Vor zwei Tagen habe ich mit einer neuen Schnürbrust angefangen. Eigentlich sollte sie komplett von Hand genäht werden, inzwischen bin ich aber ganz froh, dass ich zumindest die Einzelteile mit der Maschine zusammengenäht habe. Die "Tunnel" und der Rest der Schnürbrust werden meine kleine Urlaubsbeschäftigung sein. Der Schnitt ist von J.P. Ryan, mit der Anleitung richte ich mich wieder weitgehend an die von Marquise.

Die ersten Tunnelnähte (ganz oben) sind noch ziemlich dilettantisch, aber ich werde besser :-)



Sonntag, 6. Juli 2014

Näh-Update

Inzwischen habe ich mit meiner Seiden-Française angefangen. Bis zu unserem Rokokofest am 13.7. wird sie wohl nicht fertig, aber auf alle Fälle bis zur "Zeitreise" auf Schloss Eichenzell bei Fulda Anfang August.



Freitag, 28. März 2014

Neue Errungenschaften, Vol. 2

Jetzt hatte ich eine ziemlich lange Nähpause, aber alles hat seinen Grund: Ich hatte nämlich einen großen, runden Geburtstag. Und den galt es erstmal über die Bühne zu bringen.
Inzwischen hat sich alles wieder beruhigt und ich kann alte und neue Projekte planen, bzw wieder aufnehmen. Eine Robe à la Française steht an, nicht für mich, sondern für eine Freundin, die mein Interesse für das Rokoko teilt.
Dann brauche ich unbedingt eine neue Jugendstilbluse. Die Alte war ja eh erstmal ein Probeteil, jetzt habe ich wunderbare Einsatzspitze gefunden und einer neuen Bluse steht nichts mehr im Weg.

Zu meinem Geburtstag habe ich mir einen Beitrag zu einer Seiden-Française gewünscht und war von der Großzügigkeit meiner Familie und Freunde echt überwältigt
Inzwischen warten 10 Meter feiner Seidentaft auf die Verwandlung in ein Kleid.

Außerdem konnte ich mir noch einen weiteren Wunsch erfüllen: Heute kam mein neuer Jugendstil-Hut an. Bestellt habe ich ihn über Dawanda bei "Lorkande", er passt perfekt zu meinem Rock und ich bin ganz verliebt.
Hüte basteln geht mir leider total ab und ich bin sehr dankbar, dass es Menschen gibt, die so etwas richtig gut können. Es lohnt sich ein Blick auf Lorkandes Homepage, dort findet man allerlei wissenswertes über Hüte, Kleidung und Accessoires des 19. Jahrhunderts und natürlich auch Bilder ihrer schönen Kreationen.

Um ein Accessoire erweitert hat sich auch mein Rokoko-Outfit: Eine liebe Freundin hat mir zum Geburtstag eine Geldkatze gestrickt. Passend in Grün zu meinem Kleid. Jetzt kann ich auf Veranstaltungen ordnungsgemäß bezahlen :-)

Genug geschrieben, jetzt wird gezeigt:
10 Meter grüner Seidentaft
Geldkatze
Jugendstilhut von vorn...
...und von hinten
Spitze für die zu nähende Jugendstilbluse





Montag, 3. Februar 2014

Robe à la Française - Making of..., Teil 6 und Schluss

Juhuu, es ist vollbracht: Meine Robe à la Française ist fertig. Naja fast!
Ich muss mich nur noch entscheiden, ob ich mich auf Spitzen an den Ärmeln beschränke (links) oder doch noch die Rüschenverzierung befestige (rechts).
Gestern jedenfalls habe ich gefühlte 10 Meter Rüsche per Hand am Vorderteil angebracht. Ich hatte auch mal Spitze als Verzierung ins Auge gefasst, das sah aber zu kitschig aus und war nicht schön. So wie es jetzt ist, bin ich eigentlich ganz zufrieden. Jedenfalls habe ich für unser Rokokofest im Juli ein Kleid (es sei denn, ich bin ganz besonders schnell und bekomme noch eins aus Seide hin. Jetzt weiß ich ja, wie's geht).



Weil ich noch Stoff und Spitze übrig hatte, hab' ich schnell auch noch ein passendes Häubchen genäht.


Rokokodame mit Mops :-)

Donnerstag, 23. Januar 2014

Robe à la Française - Making of..., Teil 5

Ich habe mal wieder ein bißchen an meinem Gewand weitergebastelt. An der Jupe nähe ich zur Zeit eine Schmutzkante an den Saum. Eine prima Arbeit für vor dem Fernseher, da ich das mit der Hand mache, damit man von außen die Naht nicht so sieht (links sieht man noch die Nadeln, rechts ist schon genäht). Das "Lätzchen" mit der Schnürung habe ich inzwischen wieder abgetrennt. Der Stecker ist zu groß um ihn zwischen die Kanten zu bringen und so ist das Vorderteil variabel steckbar.


Ausserdem habe ich, wie man sieht, inzwischen einen passenden Rock, auch hier wartet die Kante auf Handvernähung. Es fehlen an den Ärmeln immer noch die Rüschen. Eine Verzierung soll vorne auch noch hin, wobei ich noch nicht sicher bin, ob das angesichts des bestickten Steckers nicht zuviel wird. Und es wird am Wochenende dringend Zeit für eine zweite Anprobe.

Freitag, 10. Januar 2014

Robe à la Française - Making of..., Teil 4

Heute war der große Tag: es galt die Robe anzuprobieren. Und Gott sei Dank passt sie. Gerade um die Schultern hatte ich erst Bedenken.



Meine Mutter hat mir das Oberteil unter den Falten auf Taille gesteckt, an diesen Stellen wird es mit dem Futter verbunden, ebenso an den Seitennähten und die Vorderkanten entlang der vorderen seitlichen Nähte.
Jetzt geht es an die Verzierung, die Rüschen an den Ärmeln und der Rock fehlen noch.
Blöderweise habe ich in meinem Nähzimmer einen Ziegenhaarteppichboden liegen. Er und das Polykleid mögen sich sehr, dementsprechend habe ich ständig lauter Fussel auf dem Kleid! Nervig!

Mittwoch, 8. Januar 2014

Robe à la Française - Making of..., Teil 3

Heute habe ich die Ärmel einen der beiden Seitenkeile eingenäht. Ärmel empfinde ich immer wieder als eine Strafe, diesmal war es noch schlimmer, da ich bald nicht mehr weiß, wohin mit den Stoffmassen. In den Seitenkeilen sitzen die Taschenschlitze und sie geben dem unteren Bereich zusätzliche Fülle.

Der Rock ist noch von der alten Francaise und dient hier nur der Anschauung. Ich glaube, wenn der zweite Keil eingesetzt ist, wird es dringend Zeit für eine Anprobe!

Samstag, 4. Januar 2014

Robe à la Française - Making of..., Teil 2

Und wieder bin ich ein bißchen weiter. Heute habe ich die Falten festgenäht, mit einer Blende versehen und die Vorderteile angenäht.

Das sieht jetzt so aus! Eigentlich sollte man die Naht an der oberen Kante innen von Hand nähen, aber die Stoffmenge, die da gefaltet wurde, ist so groß, dass ich mit der Nadel wahrscheinlich nicht durchgekommen wäre (die Maschine hat auch immer mal wieder gemurrt). Ich denke einfach, es kommt ja noch eine Verzierung drüber und dann sieht man es nicht mehr.

Dann habe ich noch die Seiten-Erweiterungsteile und die Ärmel ausgeschnitten. Eine Seite habe ich mal zusammengesteckt, weil ich neugierig war, wie es aussehen wird. Ich habe langsam das Gefühl, dass mein Mini-Nähzimmer (6,5 qm) zu klein wird für so viel Kleid :-)

Hier ist die Robe noch ohne Unterbau und Seitenteile


Jetzt bekommt das Ganze langsam eine Form. Aber noch ist alles nur gesteckt.
 

Freitag, 3. Januar 2014

Robe à la Française - Making of..., Teil 1

Nachdem ich in den letzten zwei Stunden gefühlte 10 Meter Stoff zugeschnitten habe, brauche ich jetzt eine Pause.
Ich habe eine neue Robe à la Francaise in Arbeit. Diese soll es werden. Ich habe mich schon einmal erfolglos daran versucht, aber mir gefällt die alte Francaise nicht mehr und jetzt muss es diese sein. Allerdings bin ich meinem Vorsatz, nur originale Stoffe zu verwenden, diesmal untreu geworden, es fällt mir leichter einen Fehler bei einem Billigtaft zu machen, als einen Seidenstoff zu verschneiden. Also betrachte ich dieses Kleid als Übung.
Das Futter habe ich fast fertig, es fehlen vorne nur noch auf einer Seite die Löcher für die Schnürung. 

 
Heute kam dann das Stoffpaket mit 10 Metern grünem Polytaft an und ich musste sofort loslegen. Inzwischen habe ich das Rückenteil ausgeschnitten und erfolgreich die Watteaufalten gesteckt. Es ging leichter als ich dachte und ich finde, es sieht doch schon ganz gelungen aus.

 Das Bügelbrett wird zum Steckbrett

  So weit, so gut

Gestern habe ich dann noch die Vorderteile zugeschnitten. Die Frage war: Wie muss ich das falten. Also: Erst die Nahtzugabe an der vorderen Kante nach innen bügeln, siehe unten auf dem Bild.


Eingezeichnete Falte nach innen abnähen, Richtung Vorderkante bügeln. Vordere Kante an den Markierungen nach innen wenden. Am besten auch alles bügeln.
So muss es dann aussehen:

 von außen

von innen

Die Vorderkante wird von außen noch einmal in Falten gelegt, so dass sie den Abnäher verdeckt. An der oberen Kante (später die Schulternaht) muss das alles bündig zusammen passen.
 So sieht das dann an der Puppe aus. Man kann erkennen, wie der Manteau mit der Innenfalte dann ans Futter gesteckt wird.

Vorderteil in Falten gelegt und auf das Futter gesteckt. Die Schnürung ist jetzt auch fertig. 
Ich stelle fest: Die Farbe des Polytierchens ist super, der bestickte Stecker passt farblich sehr gut, einzig das Material ist nicht so toll. Ich finde die Griffigkeit nicht gut, es lädt sich ständig statisch auf und ist insgesamt ein bißchen steif. Aber als Übungsstoff taugt er allemal.