Ich habe mir in der Vergangenheit schon immer mal wieder die Frage gestellt, wieviel
Authentizität bei der Herstellung der Kostüme sein muss/soll.
Wenn man so bei den einschlägigen Seiten im Internet nachschaut, ist ja alles vorhanden:
Menschen, die tief in das entsprechende Zeitalter eintauchen, das heisst, auch für eine gewisse Zeit richtig in der Epoche leben, mit allem, was dazu gehört (Handwerk, Alltag, Benehmen, Anrede/Namen, ganz zu schweigen vom handgenähten Outfit aus zeitgemäßen Stoffen, Schnittmustern, passenden Schuhen, Frisuren und Accessoires.)
Dann gibt es diejenigen, die "Verkleiden" oder "Prinzessin/Prinz" spielen, da ist lediglich die Optik wichtig und eine Gelegenheit, das Outfit auch auszuführen. Es gibt zahlreiche Beispiele gerade von historischer Bekleidung aus Poly-Stoffen, die aber durchaus schön aussehen können (meiner ganz persönlichen Ansicht nach), es gibt aber auch genauso viele Grusel-Beispiele!
Und dann gibt es wahrscheinlich noch mehr Leute wie mich.
In erster Linie mache ich die Kleider, weil ich einfach Freude daran habe. Natürlich würde ich sie auch gerne öfter tragen, aber die Gelegenheiten sind hier bei uns nicht sehr groß.
Als zweites gilt für mich: Je länger ich mich mit dem Thema Kostüme beschäftige, desto größer wird mein Ehrgeiz, was die Authentizität angeht.
In erster Linie mache ich die Kleider, weil ich einfach Freude daran habe. Natürlich würde ich sie auch gerne öfter tragen, aber die Gelegenheiten sind hier bei uns nicht sehr groß.
Als zweites gilt für mich: Je länger ich mich mit dem Thema Kostüme beschäftige, desto größer wird mein Ehrgeiz, was die Authentizität angeht.
Natürlich sind auch mir hier Grenzen gesetzt. Da ich ja mehrere Lieblingsepochen habe, geht mein Hobby schlicht und ergreifend ganz schön ins Geld. Das heißt, ich versuche so genau wie möglich, aber so frei wie nötig zu arbeiten (das teilweise Nichtverstehen der englischen Schnittmusteranleitungen macht Improvisation sowieso unumgänglich).
Das heißt im Klartext:
Ich kann mir z.B. keine 10m reinen Seidentaft für eine Robe à la Française leisten, also muss ich als Alternative zu einem unifarbenen Baumwollstoff greifen. Oder mit Leinen und Wolle arbeiten und ein schlichteres Schnittmuster wählen. Reine Polystoffe kommen für mich nicht (mehr) in Frage.
Das gilt auch für das Belle Epoque Outfit, an dem ich gerade arbeite. Für den Rock brauchte ich 5 m Wollstoff. Ich habe mich für ein Gemisch im Verhältnis 80% Wolle, 20% Poly entschieden. Der Meterpreis von Euro 4,50 hat mir die Entscheidung abgenommen.
Die Bluse wird aus Baumwolle bestehen, da ist es wieder nicht sooo schwierig. Aber auch hier werde ich z. B. bei der Einlegespitze keine Kompromisse eingehen, die besteht aus Baumwoll-Klöppelspitze.
Mit Schuhen und Accessoires hab' ich mich noch gar nicht wirklich beschäftigt.
Als ich letzten Samstag bei einer Veranstaltung war, trug ich eines meiner Empirekleider und dazu Ballerina-Schuhe. Das musste halt reichen.
Ich habe weder den Ehrgeiz, noch die Geduld, die ganzen Kleider in reiner Handarbeit herzustellen und benutze sehr gerne die Nähmaschine. Allerdings gilt auch hier die Devise kann, aber nicht muss. Wenn es um einen Saum oder einen Taillenbund geht, greife auch ich lieber zur Hand-Nähnadel, als dass ich eine hässliche Saumnaht außen habe, die da nicht hingehört.
Hach, das ist alles gar nicht so einfach!
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