Montag, 23. Februar 2015

Neue Jahrhundertwende-Bluse

Im Mai sind in Darmstadt wieder die Jugendstiltage und dafür arbeite ich an einem neuen Ensemble. Angefangen habe ich mit der Bluse. Ich habe sie vor 2 Jahren schon einmal als Probebluse genäht. Sie wurde nach einem Schnitt von Folkwear gemacht und da er sich bewährt hat, habe ich das Modell erneut gewählt. Diesmal wird es etwas eleganter und aufwändiger. Ich hatte noch 2 Meter eines Baumwoll-Seiden-Stoffs, der mir für die Bluse gut geeignet schien.
Zuerst wurde das "Lätzchen" am Vorderteil mit 2,5 mm breiten Biesen und einer alten Einsatzspitze versehen.


Eigentlich soll man den Stoff hinter der Spitze wegschneiden, das habe ich gelassen. Es sieht so besser aus. Mein Verschwindestift zum Markieren der Biesen tut Gott-sei-Dank was er soll: Nämlich (nach und nach) verschwinden.

Auch in den unteren Teil des Vorderteils habe ich Biesen und Spitze genäht. Das Ganze sah dann gestern Abend schon so aus:



Für den Stehkragen habe ich 3 Reihen Spitze mit der Hand aneinander genäht.
Außerdem habe ich zum ersten Mal eine Französische Naht ausprobiert und bin von dem Ergebnis wirklich beeindruckt. Da der Stoff so dünn ist, ist es mit dem Versäubern der Nähte nicht so einfach und da sieht so eine Naht einfach absolut "sauber" aus. Wenn man es einmal verstanden hat, ist es gar nicht so schwer, ausser beim Ärmel einsetzen, da stören die eingelesenen Falten ein bißchen, aber es geht.


Stoff links auf links ca. 1/2 cm von der Kante durchnähen



Stoff zurück, rechts auf rechts legen, bei ca. 0,8 cm durchnähen, dann hat man innen eine saubere Kante.
Naht von der Außenseite
Ich hoffe, dass ich mit der Bluse bis Ende der Woche fertig werde, dann widme ich mich dem Ausgehkostum.
Edwardian Coat Suit 1909 von Rocking Horse Farm, RH909

Samstag, 7. Februar 2015

Riding Habit

So, es ist vollbracht: Das Riding Habit ist fertig - Fast! 
Eine Weste aus rotem Samt für unter die Jacke fehlt noch, aber das hat Zeit. Die Zeitreise ins 18. Jahrhundert bei Fulda ist erst im August und wer weiß, was dann für ein Wetter ist.
Morgen ist es auf jeden Fall noch kalt und dafür habe ich jetzt ein wollenes Gewand.


Der Hut ist mir ein bißchen zu groß, gehört er doch eigentlich dem großen Kind, aber ich habe im Moment noch nichts anderes. Auch das Halstuch gehört eigentlich per Hand gesäumt, das habe ich aus Zeitmangel gelassen, aber irgendwann kann ich auch noch ein neues machen. Die Knopflöcher an der Jacke und alle sichtbaren Nähte sind, wie immer, per Hand genäht. Ebenso wie an diesem Shirt:



Es basiert auf einem Hemdenschnitt aus dem Buch von Janet Arnold "Costume Close up". Ich habe ihn ein bißchen abgewandelt und mich bei der Anleitung hier bei Katherine orientiert. 
Die Schnürung des Korsetts entbehrt jedweder Authentizität, meine neue ist immer noch in Arbeit.


Update am 06.06.2016:

Ich habe mir für die Barocktage auf Schloss Clemenswerth ein neues Reit-/Reisekostüm genäht. Es ist aus einem leichteren Wollstoff als das Erste und hat ein bißchen mehr Verzierung. Gefüttert ist es mit Leinen und silberfarbener Seide. Die Aufschläge und der Kragen sind aus dunkelblauem Samt, die Verzierung ist Seidenborte.
Dazu kam ein neues Hemd aus Leinen mit alter Spitzenauszier. Und auch den Hut habe ich noch ein bißchen "gepimpt".