Nachdem ich meinen Stecker erfolgreich fertig gestellt habe, brauche ich ein neues, farblich passendes Jäckchen. Meine Wahl fiel auf einen grünen Leinenstoff, diese Farbe passt noch am ehesten zu mir und dem Stecker und Seide ist für mich einfach fast unbezahlbar. Das Schnittmuster J.P. Ryan "Damenjacken des 18. Jahrhunderts" ist bewährt, nur habe ich diesmal eine Größe größer gewählt :-(
Um einen ersten Eindruck zu bekommen:
Ich bin auch noch nicht sicher, womit ich das Jäckchen abfüttern werde, denn eigentlich ist das Leinen relativ dick und ich muss sehen, wo ich was Günstiges, farblich Passendes bekomme.
Es ist nicht einfach, einen Futterstoff in einer passenden Farbe zu finden. Das Einzige war ein Taft aus Acetat. Das hat mir aber komplett wiederstrebt und so wurde es ein naturfarbener Nessel, den ich grün eingefärbt habe. Jetzt fehlen nur noch die Ärmelaufschläge und dann probiere ich meine neu erworbene Ahle aus und bastle die Löcher für die Schnürung. Oder lasse ich die Schnürung weg und stecke die Jacke nur fest?! Man hätte einen schöneren Blick auf den Stecker. Hach, immer diese Entscheidungen!!!
Ich habe mich entschieden: Die Schnürung bleibt weg und die Jacke wird am Stecker festgepint. Ein Rock folgt in Karmin-Rot und eine kleine, bestickte Schürze wird das Ensemble komplettieren.
Zunächst bin ich erstmal sehr stolz, dass ich meine Tasche inzwischen erfolgreich fertig bestickt habe. Leider haben die beigefügten Garne, zumindest das Grün, absolut nicht ausgereicht und ich habe etwas dazukaufen müssen. Aber ich bin zufrieden, jetzt gilt es nur noch aus dem "Rohmaterial" eine brauchbare Tasche zu nähen.
21.08.2013: Sie ist fertig und hier ganz unten zu bewundern.
Außerdem habe ich am vergangenen Wochenende mit einer lieben Freundin und deren Mann die Veranstaltung Zeitreise ins 18. Jahrhundert im Schloß Fasanerie in Eichenzell besucht.
Am ersten Tag sind wir nachmittags angekommen und noch in "Zivil" auf das Gelände gegangen. Alles andere wäre zu stressig gewesen, vorher noch ins Hotel, umziehen, was Essen, auf's Gelände, abends Konzert.... Aber ich kam mir vor, wie ein Tourist.
Das hat sich am nächsten Tag schlagartig geändert. Diesmal war ich im Kostüm unterwegs, habe nette Leute kennengelernt, die bewundernden Blicke der Besucher genossen, gerne deren Fragen zum meinem Kostüm und meinem Befinden angesichts der warmen Temperaturen beantwortet und - natürlich - eingekauft. Ich kam nicht an einem neuen Hut, samt Hutnadel vorbei.
Jetzt wird demnächst, wenn ich mein neues Rokoko-Jäckchen endlich fertig gestellt habe, eine elegante Robe zum Hut genäht. Wie gut, dass es bald Herbst/Winter wird. Dann ruft die Nähmaschine wieder öfter.